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Der Bewerbungsprozess ist sowohl für den Arbeitgeber, als auch für den potenziellen Arbeitnehmer ein kräftezehrender Prozess. Umso schöner ist der Moment, wenn man sich auf passende Konditionen geeinigt hat und der Vertrag unterschrieben ist. Besonders Berufseinsteiger und Absolventen, also die Gruppen, die noch nicht allzu viel Erfahrung mit Bewerbungsprozessen haben, haben häufig berechtigte Bedenken, ob sie auch alles richtig machen. In den härter umkämpften Branchen, wie der Unternehmensberatung, geht der Bewerbungsprozess längst über das Einreichen der Unterlagen und ein anschließendes Kennenlerngespräch hinaus. Das sogenannte Assessment Center soll dem Arbeitgeber die Möglichkeit geben, mehrere Spitzenbewerber vor Ort auf Herz und Nieren zu testen. In Anbetracht der Tatsache, dass vor allem viele Berufseinsteiger an einem Absolventenjob in der Consulting Branche zum Start der Karriere interessiert sind, widmet sich dieser Beitrag ausführlich dem Thema Assessment Center und Case Studies.

Kein in der Unternehmensberatung ohne Assessment Center

sind sehr beliebt bei Absolventen und Berufseinsteigern. Die Branche kämpft schon seit Jahren mit hohen Einstiegsgehältern und steilen Karriereleitern um die besten Talente auf dem Markt. Entsprechend umfangreich und fordernd gestaltet sich auch der Bewerbungsprozess. Für einen Absolventenjob in den großen und etablierten Consulting Unternehmen sind die Anforderungen an den Lebenslauf der Kandidaten bereits enorm. Meistens haben überhaupt nur die Jahrgangsbesten eine Chance überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Doch auch wenn der Lebenslauf überzeugt und das erste Kennenlernen am Telefon gut verlief, bedeutet die Einladung zum Vorstellungsgespräch nur in den wenigsten Fällen, dass sich Kandidat und Personaler gegenübersitzen und versuchen gegenseitig abzuwägen, ob man zueinander finden kann.

Das entscheidende Stichwort heißt Assessment Center. Um einen Absolventenjob zu besetzen, werden mehrere potenziell geeignete Kandidaten eingeladen. Neben der üblichen Einschätzung der Kandidaten durch die Personaler spielen hier vor allem Leistungstests durch Arbeitssimulationen eine entscheidende Rolle. Die verbreitetste Methode zur Beurteilung der Leistung vor Ort ist eine Case Study oder auch Fallstudie. Eine Case Study beschreibt eine meist fiktive Problemsituation, für die der Bewerber auf den Absolventenjob eine möglichst passende Lösung finden soll.

Bei einem Bewerbungsgespräch stößt der Personaler schnell an seine methodischen Grenzen. Zwar kann eine persönliche Einschätzung vorgenommen werden, allerdings gibt es keine Möglichkeit zu prüfen, inwieweit der Absolvent die vorausgesetzten Fähigkeiten mitbringt. Eine Fallstudie gibt also die Möglichkeit mehr über die individuelle Arbeitsweise der Bewerber zu erfahren. Eine strukturierte Arbeitsweise, strategisches Denkvermögen und das Entscheidungsverhalten spielen für einen Absolventenjob im Consulting tragende Rollen. Diese Art des Bewerbungsprozesses gibt der Unternehmensberatung die Möglichkeit mehrere Kandidaten für einen ausgeschriebenen Absolventenjob gleichzeitig auf diese Eigenschaften zu überprüfen.

Erfolgreich durch die Case Study

Die Case Study ist eine fachbezogene Analyseaufgabe, die meistens den größten Teil des Assessment Centers ausmacht. Die Fallstudien können Einzel- oder Gruppenaufgaben beinhalten. Besonders bei einer Bewerbung auf einen Absolventenjob kann davon ausgegangen werden, dass es sich durchaus auch um Gruppenaufgaben handelt. Es gibt allerdings je nach Ausschreibung auch Absolventen Jobs, bei denen ausschließlich Einzelaufgaben im Assessment Center gestellt werden. Das Prinzip ist allerdings das gleiche: Es gilt die schriftlich formulierte Aufgabe innerhalb einer vorgegebenen Zeit zu bearbeiten und die Lösungen anschließend in adäquater Form zu präsentieren. Bei Consulting Jobs in international agierenden Unternehmen kann die anschließende Präsentation durchaus in Englisch erfolgen.

Um Berufseinsteigern bei der Bewerbung für einen Absolventenjob eine Hilfestellung zu geben, dient der folgende Leitfaden zum Bestehen einer Case Study:

  • Bei einem Bewerbungsprozess für einen Absolventenjob beziehungsweise eine Einstiegsposition erwartet der Gesprächspartner in den wenigsten Fällen eine optimale und realisierbare Lösung. Vielmehr geht es darum zu bewerten, wie der Bewerber die Aufgabe strukturiert und auf welcher Basis er seine Entscheidungen trifft. Grundsätzlich kann man hier mit der Top-Down-Strategie nichts falsch machen.
  • Ebenfalls wichtig ist das Setzen von Prioritäten. Es geht um die Lösung eines Gesamtproblems, sodass sich der Bewerber nicht an Kleinigkeiten oder Teilproblemen aufhalten sollte. Der Großteil der Zeit sollte genutzt werden, um die Basisprobleme zu lösen. Wenn dann noch Zeit übrig ist, kann sich den Details gewidmet werden.
  • Häufig handelt es sich bei Case Studies um unternehmensrelevante Aufgaben. Es ist immer ratsam sich vor der Bewerbung auf den Absolventenjob mit der Branche, dem Unternehmen und den aktuellen Trends vertraut zu machen.
  • Nicht selten gibt es mehr als einen Lösungsweg. Ist dies der Fall, stechen die Bewerber heraus, die mehrere Lösungsansätze vorschlagen und miteinander vergleichen.
  • Bei der anschließenden Präsentation geht es vor allem darum die Lösungen logisch und Schritt für Schritt zu erklären.

Bewerbung auf einen Absolventenjob: Sonderfall Gruppenarbeit

Da es bei Bewerbungen auf einen Absolventenjob öfters zu Gruppenarbeiten im Assessment Center kommt, beleuchten wir diesen Fall nochmal gesondert. Die obigen Tipps gelten für Gruppenarbeiten ebenso wie für Einzelaufgaben. Bei Aufgaben, die in der Gruppe bearbeitet werden sollen, gibt es aber noch ein paar zusätzliche Dinge zu beachten:

  • Eine klare Rollen- oder Aufgabenverteilung hilft bei einer strukturierten Problemlösung. Dabei sollte man sich nicht zu schade sein, die Initiative zu ergreifen oder Mehrarbeit zu verrichten.
  • Teamwork ist wichtig. Allerdings gehört zu gutem Teamwork auch, dass man seine Mitarbeiter auf Fehler aufmerksam macht und dabei keine Zeit verliert. Wer sich aus vermeintlicher Freundlichkeit zurückhält, zieht meistens den Kürzeren.
  • Es ist nicht unüblich, dass sich die Leistungen der einzelnen Gruppenmitglieder deutlich unterscheiden. Nur weil die Gruppenleistung also nicht dem Optimum entspricht, bedeutet das nicht, dass nicht einzelne Mitglieder optimal gearbeitet haben. Insbesondere bei Absolventen Jobs sind nun mal viele unerfahrene Mitbewerber im Spiel.

Grundsätzlich gilt, Vorbereitung ist viel wert für den Bewerbungsprozess. Zum Üben lassen sich zahlreiche Beispiele mit vorgeschlagenen Lösungen online finden. Ein Beispiel für eine mit der Case Study nah verwandten Aufgabentyp, ist die Postkorb Übung im Assessment Center von Focus Online.